Servoschädel.jpg

ALERT Lexicanum is improving!

For the next several days Lexicanum will be upgrading to become more friendly on mobile devices. There may some very short periods of downtime, and article updates will not be available during this period.We will be back to normal shortly.

Zeitalter der Apostasie

Aus Warhammer 40k - Lexicanum
Wechseln zu: Navigation, Suche
Welch eine Tragödie, dass so viele Millionen ehrlicher Menschen unter dem grausamen Auge dieser Schreckensherrschaft sterben mussten. Für die Adeptus der Erde musste es den Anschein gehabt haben, dass der Imperator sie verlassen hätte, und dass schließlich doch das Ende gekommen sei. Die Schreie der Unschuldigen gellten durch die Nacht, wenn Menschen aus ihrem Schlaf gerissen und in die Gruben der Meuchelmörder gezerrt wurden.

Die Adeptus Astartes hielten sich aus allem heraus und richteten ihre Blicke auf die eigenen Ratsversammlungen, unsicher darüber, welchen Pfad die Geschichte einschlagen würde. Sogar die Tech-Priester wandten sich von den Hohen Herrschern ab. Die unselige Säuberungswelle von Vandire spaltete die Menschen in verfeindete Lager und zerrte am Imperium wie ein verwundetes Tier, das sich in Agonie die eigenen Eingeweide herausreißt. Welche Hoffnung war den Menschen noch geblieben, die der Liebe des Imperators beraubt waren? Und doch besaß wenigstens ein treuer Diener unter all den Menschen der Erde genügend Glauben, um auszurufen: "Im Namen des Imperators, es reicht!"

Dieser Mann hieß Sebastian Thor.
+++ "Das Zeitalter der Apostasie" von Ekklesiarch Deacis IX.6 S.47 +++


Allgemein

Als Zeitalter der Apostasie wird ein von Anarchie geprägter, etwa zweitausendjähriger5 S.4 Geschichtsabschnitt des Imperiums bezeichnet, während dem das Imperium durch die tyrannische Herrschaft Goge Vandires, interne Auseinandersetzungen, äußere Angriffe und einen Anstieg der Zahl der Warpstürme in der Galaxis geschwächt war. Die berüchtigsten Ereignisse jenes Zeitalters sind Senator Vandires Herrschaft des Blutes (die hier behandelt wird) um ca. 200.M364, die Seuche des Unglaubens des Kardinals Bucharis und die Kriege der Läuterung im Officio Assassinorum.

Vorgeschichte

Der kometenhafte Aufstieg der Ekklesiarchie zur mächtigsten Fraktion des Imperiums im 33.Jahrtausend war nicht ohne Folgen geblieben. Er hatte der Ekklesiarchie die Gegnerschaft der bisher einflussreichsten Gruppen im Machtgefüge des Imperiums eingetragen: Des Adeptus Mechanicus, der Space Marines, vor allem aber des Administratums. Um sich dem Machtkampf zu entziehen, der die Ekklesiarchie bis zum frühen M35 insgeheim beinah zur Marionette des Administratums machte, verlegte Ekklesiarch Benedin IV. die Heilige Synode nach Ophelia VII im Segmentum Tempestus. Mitte M35 verkündete sein Nachfolger Greigor XI. die Notwendigkeit der Rückkehr nach Terra. Der Wiederaufbau des inzwischen verfallenen Palastes der Ekklesiarchie auf Terra und der Transfer von Personal und Gütern durch den Warp nahmen zwölf Jahre in Anspruch.2 S.8

Beginn und Überblick

Alle diese Entwicklungen - die Machtkämpfe, die beiden Umzüge - aber auch die zunehmenden Bedürfnisse der Kardinäle kosteten enorme Ressourcen, die das Ministorum nur durch immer weitere Steuererhöhungen im Laufe der Jahrhunderte aufbringen konnte. Diese überschritten schließlich ein kritisches Maß. Die imperiale Bevölkerung war ohnehin schon über alle Maßen besteuert - es kam zu Unruhen und schließlich immer größeren Aufständen auch unter Beteiligung imperialer Gouverneure, gegen die die Ekklesiarchie mit ihren Frateris Templern, aber auch mithilfe des Officio Assassinorum hart vorging. Die sich ausbreitende Anarchie sollte nicht die einzige Herausforderung für das Imperium bleiben - Anfang M36 nahm die Anzahl der Warpstürme wieder zu, und angelockt von der Schwäche des Imperiums griffen Verräterlegionen und Xenos die Menschheit an. Hunderte Systeme wurden isoliert und fielen in Barbarei zurück, an vielen Orten der Galaxis tobten Bürgerkriege. Auf zahlreichen Welten flackerten erneut unzählige Kulte auf, Eiferer geißelten die Ekklesiarchie für ihre Gier und ihre Exzesse. Bei religiösen Pogromen starben Millionen.2 S.8f

Die Herrschaft des Blutes

Der Höhepunkt der Apostasie kam, als der größenwahnsinnige Goge Vandire, Senator des Administratums und ursprünglich ein Gegner der Macht der Ekklesiarchie, nach militärischem Vorgehen gegen den Ekklesiarchen Paulis III. dessen Position mit seinem eigenen Amt vereinigte. Mit diesem Handstreich kontrollierte er das Adeptus Ministorum sowie den Senat, den er mithilfe von Geld und Einschüchterung gefügig hielt, wodurch er die größte Macht besaß, über die ein Mensch seit dem Großen Bruderkrieg je verfügte. Gegen Widersacher ging Vandire mit offenem Terror vor. Die Heilige Synode der Ekklesiarchie spaltete sich: Jene Kardinäle, die nicht bereits zu Beginn von Vandires Herrschaft geflohen waren, beschlossen die Rückkehr nach Ophelia VII, um sich dem Griff des Tyrannen zu entwinden. Ihr Schiff wurde jedoch von einem Warpsturm verschluckt - Vandire verkündete, dies sei der Wille des Imperators gewesen, und fühlte sich in seiner Position bestätigt. Um seine Machtposition zu festigen, startete Vandire einen Kreuzzug durch das Imperium, und etablierte ein weitverzweigtes Spionagenetzwerk im gesamten Imperium. Es folgte, was als Herrschaft des Blutes bekannt werden sollte: Vandire zerschlug mit seinen Frateris Templer jeden Hort des Widerstandes im Imperium, sobald die Warpstürme um die jeweiligen Planeten weit genug abgeflaut waren, um sie wieder erreichen zu können. Millionen starben in den Feuern dieses Zeitalters.2 S.9f

Nur wenige Organisationen des Imperiums, namentlich das Adeptus Mechanicus und die Orden der Space Marines, konnten sich den Auswirkungen der Herrschaft des Blutes entziehen. Sie hielten sich aus dem Konflikt fast völlig heraus, da sie keine Partei ergreifen wollten, ehe sie nicht selber im Klaren über die Vorgänge waren.2 S.13 Ein anderes Schicksal ereilte das Officio Assassinorum, welches sich infolge von Vandires Herrschaft spaltete, was jedoch erst nach deren Ende zu einem offenen Konflikt führen sollte.5 S.6

Die Bräute des Imperators

-> Hauptartikel: Adeptus Sororitas

Zu Beginn der Herrschaft des Blutes entdeckten Vandires Spione auf der Welt San Leor des Imperiums einen Kult gläubiger Kriegerinnen, welche sich Töchter des Imperators nannten. Vandire besuchte San Leor mit großem, propagandistisch ausgeschlachteter Zeremoniell. Mithilfe des in sein Rosarius integrierten Konverterfeldes gelang es ihm, der Sekte vorzugaukeln, vom Imperator selbst geschützt zu werden, so dass sie ihm Treue schworen. Vandire ernannte diesen Kult zu seiner persönlichen Leibwache und benannte sie in Bräute des Imperators um. Sie dienten ihm als Wächterinnen, Assassininnen, Dienerinnen und auch Gespielinnen. Als die Synode versuchte, Vandire ermorden zu lassen, drangen die Bräute in deren Versammlungskammern ein und verließen sie nach einer Stunde wieder mit den abgeschlagenen Köpfen sämtlicher Kardinäle.2 S.10f

Die Konföderation des Lichts und die Kriege der Apostasie

"Ich werde vom Tisch der Dekadenz stehlen, um die Münder der Schwachen zu speisen."

+++Die Predigten des Sebastian Thor, Buch XIV, Kap. XXXVIII2 S.16f+++

Im Verlaufe der Apostasie wurde Vandire immer psychotischer, und zu diesem Zeitpunkt erreichte ihn die Nachricht über einen neuen, wachsenden Kult. Auf der Welt Dimmamar war eine Sekte, bekannt als die Konföderation des Lichts, aufgetaucht und bezichtigte Vandire als Verräter. Ihr Anführer, ein Mann namens Sebastian Thor, verbreitete seine hoffnungsvolle Botschaft unter einem schwer misshandelten Volk, das nur allzu bereit war, das Joch der Unterdrückung abzuschütteln, und schon bald schloss sich ein System nach dem anderen Thor an. Vandire entsandte sofort eine Streitmacht, um Thor und seinen Kult zu vernichten, doch seine Flotte wurde von einem gigantischen Warpsturm vernichtet, welcher bis heute, im 41. Jahrtausend, als Zornessturm des Imperators bekannt ist. Ganze Gebiete des Imperiums rebellierten nun gegen Vandire und zahlreiche Systeme sprachen sich für Thor und die Konföderation des Lichts aus. Da er ein Redner von überragender Wortgewalt war, schwor Sebastian Thor Millionen für seine Sache ein und schon bald wandte sich das Blatt gegen Vandire. Obwohl Millionen seinem Ruf antworteten, kam die endgültige Erlösung von den Adepten des Mars, die die Techgarde entsandten, und den Space Marines in Form der Imperial Fists, Fire Hawks, Soul Drinkers und Black Templars. Sie schlossen sich mit Thor gegen Vandire zusammen und griffen gemeinsam den Palast der Ekklesiarchie, welcher ein Teil des Imperialen Palastes ist, von außen an.2 S.11ff

Vandires Sturz

"Ich habe keine Zeit zu sterben... ich bin zu beschäftigt!"

+++Goge Vandire im Angesicht seiner Exekution2 S.14f+++

Die Bräute des Imperators verteidigten über Monate3 S.4 verbissen den Palast der Ekklesiarchie, überzeugt von der Richtigkeit ihres Handelns. Dann jedoch kam ein Zenturio des Adeptus Custodes, welche sich nicht in den Konflikt eingemischt hatten aber auch niemanden in den Inneren Palast gelassen hatten, zur Anführerin der Nonnen, Alicia Dominica, und gewährte ihr und einer kleinen Gruppe ihrer treuesten Begleiterinen, eine unerwartete Audienz beim Imperator. Als Alicia wiederkehrte, war sie zornig, und offenbarte ihren Schwestern die Häresie Vandires. Die überlebenden Kriegerinnen versammelten sich um Vandire in der Empfangshalle des Palastes, in welchem der Tyrann eine riesige Hololith-Karte der Galaxis studierte. Der wahnsinnige Vandire begriff die Situation und sein bevorstehendes Ende nicht einmal, nachdem Alicia Domonica ihr Urteil über ihn gesprochen hatte. Mit Vandires Tod endete die Herrschaft des Blutes im Imperium.2 S.13f Das Zeitalter der Apostasie allerdings sollte noch Jahrhunderte dauern.1 S.125

Die Seuche des Unglaubens

-> Hauptartikel: Seuche des Unglaubens (Bucharis)

Die Seuche des Unglaubens war ein Bürgerkrieg im Galaktischen Westen, ausgelöst durch die Rebellion des Kardinals Bucharis.2 S.39ff

Die Kriege der Läuterung

-> Hauptartikel: Kriege der Läuterung

Im Gefolge der beendeten Herrschaft des Blutes auf Terra rutschte das Officio Assassinorum in den "Kriege der Läuterung" genannten, internen Konflikt ab, der den Imperialen Palast ein weiteres Mal zum Schlachtfeld werden ließ.5 S.6f

Folgen

Das Zeitalter der Apostasie mündete in die Reformation der Ekklesiarchie. Neben der Heiligen Synode auf Terra wurde die Synode Ministra auf Ophelia VII etabliert. Die Diözesen wurden verkleinert. Nicht zuletzt - vielleicht am wichtigsten - wurde das Dekret Passivum erlassen, welches die militärische Macht der Ekklesiarchie stark einschränkte. So wurden die Töchter des Imperators zum Adeptus Sororitas, der einzigen militärischen Organisation des Ministorums.2 S.16 Das Zeitalter der Reformation, das bis ins späte M37 anhielt, war für das Imperium eine Zeit ruhmreicher Wiedereroberung, aber auch des weiter erstarkenden religiösen Fanatismus, geprägt von Kreuzzügen und gewaltigen Hexenjagden.1 S.125

Auch die Inquisition machte große Veränderungen durch: In ihren Reihen entstand ein geheimer Orden, um die Ekklesiarchie besser im Auge zu behalten. Während die Inquisition als ganzes, jeden Aspekt des Imperiums überwacht, gilt die Hauptsorge des Ordo Haereticus der Verhinderung einer weiteren Seuche des Unglaubens. Obwohl die Ekklesiarchie sich selbst und ihre Anhänger reguliert, stellt der Ordo Haereticus eine weitere Verteidigungslinie dar, die sicherstellt, dass jene mit Macht in der Ekklesiarchie ihre Position nicht in dem Maße missbrauchen, dass dies wieder die Stabilität des Imperiums bedroht. Diese Inquisitoren überwachen Kriege des Glaubens und stellen sicher, dass die vom Ekklesiarchen niedergelegten Ziele gerechtfertigt sind und von jenen, die kämpfen, nicht überschritten werden. Sie regulieren den Reichtum und die Gebiete, die von Individuen der Ekklesiarchie beansprucht werden, und stoppen Kardinäle, die versuchen, mehr Macht anzusammeln, als der Ordo Haereticus für angemessen hält.2 S.14 3 S.5 Angesichts der Kriege der Läuterung innerhalb des Officio Assassinorum gründete die Inquisition weiterhin den Ordo Sicarius.5 S.5f

Für die noch junge Rasse der Tau in den östlichen Ausläufern des Segmentum Ultima war das Zeitalter der Apostasie im Imperium ein Glücksfall: Nachdem das Exploratorschiff Lands Vision die Welt T'au entdeckt hatte, auf der die Tau als primitive Stammeskultur lebten, war eine Standardsäuberung und anschließende Kolonisierung angeordnet worden. Die Kolonieschiffe jedoch gingen in einem der Warpstürme verloren, wie er für das Zeitalter der Apostasie typisch war. Dieser Sturm hielt mehrere hundert Jahre an, und das Imperium hatte während und nach der Herrschaft des Blutes andere Prioritäten als den äußersten Osten der Galaxis. Dies ermöglichte den Tau die Fortexistenz und ihre Entwicklung zu einer unter den Himmlischen vereinigten Spezies mit ausreichenden militärischen Technologien und Kapazitäten, um sich späteren imperialen Begehrlichkeiten widersetzen zu können.7 S.4ff

Quellen