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Warhammer 40k - Lexicanum β

Einleitung

Karte Basisdaten
  Name: Sinophia1
Segmentum: Segmentum Obscurus
Sektor: Calixis-Sektor1
Subsektor: Peripherie1
System: unbekannt
Bevölkerung: ca.150 Millionen von ehemals 2 Milliarden7:S.10
Zugehörigkeit: Imperium1
Kategorie: Grenzwelt1
Tributrate: Exactus Minoris - Planet unterliegt seit 017.M41 Sonderauflagen und führt keinen regelmäßigen Tribut ab.7:S.10



Sinophia ist der Inbegriff von Tod und Enttäuschung. Könnte ich es rechtfertigen, ich ließe die ganze Welt brennen.

+++ Inquisitor Felroth Gelt +++ 3:S.35


 
Tech-Hexe und Kultist3:S.33

Überblick

Sinophia ist eine imperiale Grenzwelt, gelegen in der Peripherie des Calixis-Sektors.1 Einst eine ökonomische Macht am Rande des Sektors, ist Sinophia heutzutage in armseligem Zustand, eine uralte Welt mit schwindender Bevölkerung mitten in einer Spirale des langsamen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Abstiegs,2:S.25 auf der Technohäresie um sich greift.3:S.32ff

Geographie und Infrastruktur

Ganze Städte sind verlassen. Die noch bewohnten Gebiete Sinophias sind größtenteils Brachland.2:S.25 Ruinen der glorreichen Vergangenheit überragen die Adelshöfe und und die Gebäude der imperialen Kaste. Eine bekannte Stadt auf Sinophia heißt Sinophia Magna. Im unteren Sinophia Magna befinden sich die Konsiliums-Ruine, in welcher techketzerische Gerätemärkte abgehalten werden, die Blinde Mauer und die Straße des Kriegers. Teile des tiefen Sinophia Magna, innere Ruinen genannt, müssen ohne Strom und frische Luft auskommen.3:S.35 Die Stadt ist in 13 Distrikte unterteilt.7:S.13ff
Weitere bekannte Städte sind Karib, eine Stadt mit schnell sinkender Bevölkerung, die verlassene, unsichere Makropole Argopolis7:S.10und die Makropole Horst-Kosada, Heimat der Weitreichenden Kohorte, der persönlichen Sicherheitstruppe des Gouverneurs.8:S.14

Bemerkenswerte Orte

Politik und Gesellschaft

Das politische System Sinophias und die Gesellschaft der Welt sind hochgradig korrupt und dysfunktional. Die Gesellschaft kann als zusammengebrochen gelten, moralischer Verfall und Korruption finden sich in jeder Schicht. Nur an wenigen Orten besteht noch die imperiale Zivilisation, und an diesen Orten klammert sie sich an die Erinnerungen an bessere Zeiten. Die Steuerlast ist erdrückend, die Kriminalität hoch. Aristokraten beherrschen die noch bewohnten Gebiete, viele davon sind in kleinliche Streitereien verstrickt. An der Spitze steht ein Marionetten-Gouverneur, der faktisch beinah machtlos ist,2:S.25 derzeit Justiziar Evandus Idrani. Er steht einem Quorum aus vierzig Adelsfamilien guten Namens in der sinophischen Gesellschaft, die nichtsdestotrotz bei hoher Verschuldung im Exzess leben, die "undankbaren Neureichen" des sonstigen Sektors verachten und geheime Abkommen mit Schmugglern und Kriminellen getroffen haben, um ihren schwindenden Einfluss zu erhalten. Dies hat dem Sog, der organisierten Unterwelt des Planeten, zu enormer Macht verholfen.7:S.10f Das Quorum trifft sich alle zehn Jahre zur Wahl des Gouverneurs sowie jeden Monat zu einer einwöchigen Sitzung, auf der viel debattiert aber nur wenig umsetzbares entschieden wird.7:S.17

Das Imperium und Sinophia

Das Administratum, das Ministorum und das Adeptus Arbites unterhalten Präsenzen auf dem Planeten, wobei ihre Macht gering ist - die früheren Kapazitäten wurden stark zurückgefahren, und die Organisationen des Imperiums schicken teilweise bevorzugt ihre unerwünschten oder inkompetenten Mitglieder nach Sinophia.7:S.10ff

Geschichte

Sinophia wurde 133.M37 als persönliches Lehen des Freihändlers Teresa Sinos gegründet. Gelegen jenseits des Scarus-Sektors wurde die Kolonie bald zum Ausgangspunkt für zahlreiche Expeditionen in die damals noch unerschlossene Calyxische Weite. Ab 322.M39 diente sie dem Angevinischen Kreuzzug, der den Calixis-Sektor erschaffen sollte, als Ausgangspunkt. Über die Jahrhunderte, während der Calixis-Sektor wuchs, schwand die Bedeutung und der Zweck Sinophias dahin. Ausgelöst durch die Exzesse des Adels begann der Exodus großer Bevölkerungsteile von der zum Sterben verurteilten Welt. Viele buchten Passagen als Kolonisten auf andere Welten, auf denen sie sich Freiheit von der Herrschaft korrupter Adliger erhofften. Der Adel erging sich in Intrigen und geheimen Plänen, um es der gewöhnlichen Bevölkerung heimzuzahlen, was ihre Welt aber nur weiter in den Ruin trieb.2:S.25;6:S.1f;7:S.10

550-760.M39 kämpfte Sinophia im War of Hubris einen verborgenen Handelskrieg gegen die aufgestiegenen Handelsmächte des noch jungen Sektors. Der Planet unterlag, und infolge dieser Niederlage leerten sich seine Makropolen, als ein Großteil seiner Bevölkerung in den Sektor auswanderte. Der lange wirtschaftliche Abstieg Sinophias nahm seinen Lauf.6:S.4

Eine der Inquisition vorliegende Aufzeichnung eines Händlers, welche aus dem Space Hulk Verlorener Pilger geborgen wurde, legt nah, dass Komus, der Tyrannenstern, Sinophia in der Vergangenheit heimsuchte, eine Woche nach dem Ascensio-Imperatoris-Fest in einem unbekannten Jahr.4:S.14

Innerhalb der letzten Jahrhunderte infiltrierten Logiker die Josianischen Welten. Es kam zu mehreren Zwischenfällen, darunter auch auf Sinophia.4:S.49

739.M41 fand eine Säuberung des technohäretischen Untergrundes Sinophias statt. Dabei wurden zahlreiche Tech-Hexen auf Scheiterhaufen verbrannt, Hütten von Ketzern mit Panzern überrollt.3:S.35

744.M41 besuchte Inquisitor Felroth Gelt den Planeten. Er war angewidert von der offenen Techketzerei auf Sinophia, die trotz der Säuberung fünf Jahre zuvor unvermindert anhielt. Seine Hoffnung, den Erzhäretek Ammicus Tole auffinden und stellen zu können, erfüllte sich nicht, auch wenn ein Dutzend Tech-Hexen starb.3:S.35

Zu einem nicht datierten Zeitpunkt der neueren Geschichte Sinophias fand eine Säuberung der Weitreichenden Kohorte, der persönlichen Sicherheitsbehörden des Gouverneur durch das Adeptus Arbites statt, als ein Zug der Kohorte plante, einen Zehnttransportes des Administratums zu entführen. Es ist nicht klar, ob es die Weitreichende Kohorte nach diesem Vorfall noch weiterhin gibt. Bei der Säuberung wurde Luthir Veremonn Goreman aufgrund seiner unkorrumpierten Einstellung vom Verdächtigen aus den Reihen der Kohorte zum Rekruten des Adeptus Arbites, zu dessen Führer im Calixis-Sektor er später aufsteigen sollte.8:S.14f

Zu einem unbekannten Zeitpunkt vor 812.M415:S.110 wurde die Stadt Eggengrat, eine Siedlung, die aus einer Reihe von Bergwerkslagern entstanden war, zum Schauplatz einer mysteriösen Mordserie. Fast täglich tauchten verstümmelte Leichen auf, und weder die örtlichen Regulatoren, noch Lynchmorde, Mobjustiz oder Massenbeichten konnten dem Morden ein Ende bereiten. Die planetaren Behörden schienen desinteressiert an den Bitten ihrer Untertanen. Erst als Inquisitor Hydris Bloch, der eine Theorie bezüglich des mythischen Raumes des Mordes verfolgte, mit seinen Akolythen in Eggengrat eintraf, kam es zu ersten Erkenntnissen: Schnell stießen die Akolythen bei ihrer Suche in der halb verlassenen Stadt, deren verbliebene Bevölkerung sich größtenteils verbarikadiert hatte, auf Warpsignaturen. Zu ihrem Schreck fanden sie bei ihrer Rückkehr zu Bloch den Inquisitor grausam ermordet in seinem Herbergszimmer wieder. Adept Septimus Golgol übernahm das Kommando über die Operation und verfolgte die Morde zu einem Mann namens Edmund Flinders zurück, einem gewöhnlichen Mineralschürfer und Familienmensch, der in den Wochen vor der Mordserie als vermisst gegolten hatte. Die Aufzeichnungen über die Funde der Akolythen wurden auf Anweisung von Inquisitor Harkness versiegelt, doch es ist bekannt, dass allein Golgol die Ereignisse überlebte und selbst zum Inquisitor aufstieg.4:S.176f

Etwa 812.M41 kam es zu einem Zwischenfall, der als "Leere Männer von Sinophia Magna" bezeichnet wird, über den aber die Wahrheit später unterdrückt wurde. Der techketzerische Kult der Logiker hatte Experimente an Arbitratoren durchgeführt, um "perfektionierte" Menschen zu schaffen.2:S.32

Kultur und Religion

Mentalität

Die Sinophianer sind mürrische, verbitterte und eigensüchtige Menschen. Apathie und Zynismus, Misstrauen, Melancholie, Unbehagen und Korruption prägen die Mentalität der Bevölkerung. Egoismus gilt als überlebensnotwendig, während Hoffnung, Glaube und Ehrgeiz Ziel leisen Spottes sind. Viele können auch als unzuverlässig oder gar bösartig bezeichnet werden. Die meisten können sich auch nicht vorstellen, dass andere Menschen anders sind als sie. Die wenigen jedoch, die einen Sinn im Leben gefunden haben, glauben an ihn auf die fanatische Weise von Konvertiten.2:S.25

Techketzerei

Der Maschinenkult auf Sinophia zeigt ebenfalls Zerfallserscheinungen. Insbesondere im unteren Sinophia sind die Techpriester einem als Gedankenrost bekannten Phänomen verfallen, ihre Glaubenssätze sind wirr geworden und viele ihrer Implantate sind beschädigt, sie sind untauglich und seltsam geworden und hängen ebenso wahnhaft dem vergangenen Ruhm nach wie auch die anderen Bewohner Sinophias. Ihre Nachlässigkeit und Zurückgezogenheit hat die Entstehung eines kleinen techhäretischen Kultes und einer sehr viel größeren, ihn umgebenden Gesellschaft von aufnahmewilligen Bastlern und Schrott-Wildbeutern ermöglicht: Der Kult des Ammicus Tole. Toles Gefolgsleute sind sogenannte Tech-Hexen, Häreteks, sowie geringere Hexer, deren von Formelnutzung und Mystizismus geprägte Fähigkeiten auf durch Folter von Adeptus Mechanicus-Mitgliedern erpresste Daten sowie auf Kompilationen des Folianten des Ammicus Tole zurückgehen. Die Tech-Hexen verstecken sich in den Ruinen, wo sie abscheuliche Zeremonien und Menschenopfer durchführen. Auf jede von ihnen kommen Hundert Kleinsthäretiker, die die Gerätemärkte Sinophias frequentieren und an den Stadttoren Hütten aufstellen, in denen sie gegen Throngelt Segnungen oder Flüche über technische Gerätschaften sprechen, Weissagungen durch Betrachtung zerschmetterter Techkomponenten durchführen und die Ruinen nach Archäotech absuchen. Für Außenstehende ist die Unterscheidung zwischen diesem äußeren Kreis und den Hexen von Toles innerem Zirkel mitunter schwierig.3:S.32

Flora und Fauna

Das gemäßigte, aber instabile Klima Sinophias bringt weitläufige, fruchtbare Feuchtbiotope und Prärien hervor. Seismische und vulkanische Aktivität in den Südkontinenten haben auf Sinophia zu einem Anstieg der Niederschlagsmengen geführt.7:S.10
Teil der Tierwelt Sinophias ist der Sinophische Bohrwurm, ein aggressives, gefräßiges Tier, das ebenso gefährlich ist, wie sein Anblick die meisten Menschen anekelt. Es ist nicht klar, ob es sich um eine einheimische Tierart handelt, da eine Untersuchung gewisse Ähnlichkeiten zu Schöpfungen der Slaugth gefunden hat.3:S.71f

Bekannte Personen

Streitkräfte

Die Verteidigungsarmee des Profos ist die nicht einsatzbereite PVS des Planeten von geringer bis mittlerer, abnehmender Macht. Daneben stehen private Militärkader des Adels, ebenfalls von geringer bis mittlerer Stärke.7:S.10 Seit 400 Jahren hat Sinophia aufgrund sinkender Bevölkerung kein Regiment mehr für die Imperiale Armee gestellt. Das Departmento Munitorum ist nur noch mit einem einzelnen Büro am Rande Sinophia Magnas vertreten.7:S.12

Wirtschaft und Technologie

Seit langem wird der Handel mit Sinophia von lizensierten Händlern des Sektors boykottiert. Wegen der sinkenden Bevölkerungszahlen ist Sinophia in Punkto Lebensmittelversorgung und Industriegüter autark, wobei die Ausschlachtung ungenutzter, alter Infrastruktur eine tragende Rolle einnimmt.7:S.10

Kontakt zu anderen Welten

Nur wenige Fremdweltler suchen den Planeten noch auf. Es handelt sich um Schmuggler, unabhängige Kartelle, die oft halblegal arbeiten, und um einige unerschrockene Pilger.2:S.25 Nur noch sehr wenige Freihändler reisen nach Sinophia, darunter Calrok Jorn, der gelegentlich Tech-Hexen von Sinophia auf andere Planeten schmuggelt.3:S.34

Quellen