Luthir Veremonn Goreman

Luthir Veremonn Goreman ist der Großmarschall des calixischen Großreviers.¹

Werdegang

Großmarschall Goreman¹

Goreman wurde im Ballungsgebiet der Sorascineschlucht auf Sinophia als Nachkomme einer Großfamilie von Metzgern und Fleischern geboren, die auf die einstmals stolzen Dynastien von Medizinern und Laienadepten des Biologis zurückgeht, zu welchen Generationen des Subsektors pilgerten, um medizinische oder lebensverjüngende Behandlungen zu bekommen oder fleischgeformte Servitoren zu erwerben. Zur Zeit von Goremans Geburt trieb die Familie nur noch regen und rücksichtslosen Handel mit Ersatzorganen und Gewebe von oft unfreiwilligen "Spendern". Beim Versuch, zu diesem Zweck eine Konfessorin zu entführen, eine ehemalige Sicherheitsagentin von Scintilla, die ihren Planeten nach einem religiösen Erweckungserlebnis verlassen hatte, wurde Goreman von ihrem festen Glauben berührt und bat schließlich darum, die Beichte bei ihr ablegen zu dürfen. Er blieb eine Woche lang in ihrem Schrein und wurde dazu inspiriert, selbst Sicherheitsagent zu werden, wofür er die Reise zur Makropole Horst-Kosada auf sich nahm, um der Weitreichenden Kohorte des Gouverneurs beizutreten. Angewidert von deren Korruption gelang es ihm, als das Adeptus Arbites die Kohorte wegen der geplanten Entführung eines Zehnttransports des Administratums zusammentrieb und säuberte, durch sein Verhalten im Verhör vom Verdächtigen zum Rekruten zu werden. Die Arbeit beim Arbites erfüllte Goreman, der hierin die Ideale seiner Konfessorin verwirklicht sah, mit wildem Stolz.¹
Sein erster Posten war der eines Unruhebrechers auf Barsapin, später zeichnete er sich bei Vergeltungsjagden in Stahlstadt und bei der Jagd auf Fischwilderer auf Spectoris aus und verbrachte viele erfolgreiche Jahre in der Ehrengarnison des Leuchtenden Palastes, bevor er den Befehl über die Revierfestung Scintillas übernahm. Er übernahm die Kontrolle über einen von Schismen erschütterten Polizeiapperat, der zudem von einem Aufstand durch Gesetzlose erschüttert wurde, und schrieb beide Probleme dem gleichen Ursprung zu: Den Rückfall in moralische Faulheit und geckenhafte intellektuelle Degeneration. Mit der Unterstützung des damaligen Großmarschalls des calixischen Arbites, Kheth, unterzog Goreman das Revier einer brutalen Säuberung, die je länger sie dauerte, umso kontroverser wurde: Kritiker waren der Ansicht, Goreman nutze die Läuterung zur Reinigung seines Reviers von allen, die deren Vorstellung vom Imperialen Gesetz nicht seiner eigenen entsprach. Trauriger Höhepunkt war die Verfolgung der Prätorenkammer der Makropole Tarsus, dessen richterliche Mitglieder zum Fronteinsatz in den Docks von Tarsus abkommandiert wurde.¹
Als Jhemek-Naad, eine Richterin aus dem Scarus-Sektor, Kheth als Großmarschall ersetzte, und aktiv daran arbeitete, Bibliotheken, Auslegungsakademien und legale Prozesse wieder in ihrem Arbeitsbereich zu etablieren, musste Goreman, dessen Tiraden gegen seine Vorgesetzten in seinem Kommandobereich beinah eine legendäre Form annahmen, eine untergeordnete Rolle spielen. Langsam schien er sich an die neue Lage anzupassen - als es bei einer tiefregenerativen Verjüngungsbehandlung zu Komplikationen kam, und er sechs Monate der Genesung auf Quaddis verbrachte, kehrte er scheinbar als gewandelter, sanfterer Mensch zurück.¹ Jemek-Naad brach sechs Jahre später mit Rechtsrelikten von Valon Urr zu einer zweiten Pilgerfahrt nach Terra auf, worauf Arbitor Vey Orloph, der ehrenhalber als Befehlshaber eingesetzt wurde, bis ein permanenter Nachfolger gefunden war, in vielem versuchte, ihre Agenda für das calixische Großrevier rückgängig zu machen. Das führte erneut zu internen Zerwürfnissen und Verzögerungen im Großrevier - eine Situation, in der das Großrevierkommando schließlich Goreman zum Großmarschall ernannte, um die Organisation wieder zum Laufen zu bekommen. Goreman übernahm diese Pflicht nach einer gekürzten Form der Ernennungszeremonie und durchstreifte bereits innerhalb eines Tages die oberen Ebenen der Festung der Gerechten, bellte Befehle und verlangte nach Berichten.¹

Charakterzüge

Goreman wird motiviert von einem schwelenden Hass auf alle, die die Ordnung des Imperiums stören und wird von Träumen geplagt, in denen er auf ewig dazu verurteilt ist, den Massen, auf denen die Fundamente des Imperiums ruhen, Disziplin einzuprügeln. Er verachtet den Großteil der imperialen Bevölkerung und hält sie für zügellose, faule Verschwender, die ziel- und wertlose Leben leben, so wie er es auf Sinophia kennengelernt hat. Für ihn ist der imperiale Adeptus eine wertvolle Errungenschaft der menschlichen Gesellschaft, die dem Rest der Menschheit unter der Führung des unsterblichen Imperators zeigt, was sie erreichen kann, wenn sie über die Disziplin, den Glauben und die Stärke dazu verfügen. Wer außerhalb des Adeptus steht ist verachtenswert und sollte sich glücklich schätzen, unterstützend zu schuften. Wer nicht gehorcht, den Adeptus nicht respektiert oder gar eigene Ambitionen außerhalb des Adeptus hegt, ist nicht einmal mehr dieser Verachtung würdig. Er ist unbarmherzig in der Verfolgung von Aufruhr und Ungehorsam, manch ein hochrangiger Arbitrator denkt inzwischen, dass seine Grausamkeit in der Bestrafung abweichenden Verhaltens das unnachgiebige Festhalten am Lex Imperialis zersetzt - er sei zu schnell bereit, das Verfahren abzukürzen, zu weich im Bezug auf Abstraktionismus und unorthodoxes, ungebundenes Verhalten wie das der Divisio Immoralis.¹

Aussehen

Luthir Goreman ist von schlankem Körperbau und durchschnittlicher Größe, wobei Statuen und Portraits ihn oft als muskulösen Riesen darstellen. Seine Haut ist blass, seine Augen und Haare sind grau, seine Züge sind breit, streng, aber gutaussehend. Meist trägt er die schwarz-goldene Ausgehuniform eines Arbitrators, wobei seine Orden und Rangabzeichen auf einem separatem Banner angeordnet sind, das bei offiziellen Angelegenheiten von einem Adjutanten getragen wird. Auf seinem linken Revers trägt er stets ein kleines Reinheitssiegel, jeden Morgen überträgt er einen Vers der imperialen Schriften auf ein neues Stück Pergament und lässt es von einem Prediger der Garnison segnen, um es dann im Rahmen seines privaten Morgengebetes anzubringen.¹

Quellen

• ¹: Schattenjäger: Buch des Richters, S.13ff